Entwicklung der letzten 200 Jahre ...
Die nachfolgenden Daten wurden der "Dorfchronik Tetenbüll - Band 1" (basierend auf der Kirchenchronik sowie eigenen Meldungen) und für die neuere Zeit dem "Haushaltsplan 2009" der Gemeinde Tetenbüll entnommen:
Jahr
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Einwohner
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Anmerkungen |
1794
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1574
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1853
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1750
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1867
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1554
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1875
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1416
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1885
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1270
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) Auswanderung nach Amerika +
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1939
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ca. 970
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) Auswirkung des 1. Weltkrieges
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1948
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ca. 2030
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inkl. Heimatvertriebene +
Evakuierte
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1950
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1678
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943 Einwohner + 735 Heimat-
vertriebene / Evakuierte —
Rückgang durch Umsiedlung
in südliche Bundesländer
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1959
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1097
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) Beginn der "Landflucht" +
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1961
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1056
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) des Hausverkaufs an
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1971
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998
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) Zweitwohnungsbesitzer
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1989
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676
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) zeigt seine Auswirkungen
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1999
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669
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2008
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618
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Niedrigster statistischer Wert
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... und deren Auswirkungen
Der Aderlass in den ländlichen Gemeinden machte natürlich auch vor Tetenbüll nicht halt. Wenn vor Ort der Lebensunterhalt nicht mehr verdient werden konnte, dann musste man zwangsläufig der Arbeit folgen. Und wenn es diese auch in Deutschland nicht mehr gab, dann ging es eben auch schon ganz weit weg nach Amerika.
Die beiden Weltkriege haben unsere Gemeinde mit vielen Gefallenen und zahlreichen Verlusten vor Ort durch Bombardements stark getroffen. Mahnend gedenken wir am Volkstrauertag diesen Schreckensjahren und ihren verheerenden Folgen. Es macht jeden in der Gemeinde betroffen und wütend zugleich, dass Unverbesserliche sich im Jahre 2008 erdreistet haben, unser Ehrenmal mit Hakenkreuzen und Parolen zu beschmieren und das Andenken an unsere Gefallenen zu besudeln.
Die Rede unseres Bürgermeister Henning Möller zum Volkstrauertag 2009 können Sie nachlesen, wenn Sie den Link anklicken.

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Die Nachkriegszeit bescherte der Gemeinde ein kurzzeitiges Zwischenhoch in den Einwohnerzahlen. Viele Heimatvertriebene und Evakuierte fanden zumindest vorübergehend hier Unterkunft. Viele sind hier geblieben.
Das "Wirtschaftswunder" versprach und sicherte bessere Zeiten, wenn man denn der Arbeit vor allem in die Ballungs- und Industriezentren folgte. Die so genannte "Landflucht" führte zu einem beträchtlichen Verlust an Einwohnern. Die meisten Häuser und Wohnungen wurden an meist nette Menschen verkauft, die wir heute Zweitwohnungsbesitzer nennen, da sie leider nicht permanent bei uns leben. Viele von ihnen würden unser dörfliches Leben mit Sicherheit bereichern, wenn sie sich denn stärker einbringen würden. Eins aber ist gewiss: Der Verkauf dieser Immobilien ging meist einher mit hervorragender Restaurierung alter Gebäude. Und das hat unserer Gemeinde gut getan.
Und so verzeichnen wir aktuell gut 600 feste Einwohner und gut 170 Zweitwohnungsbesitzer.
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